In Gesprächen mit Kollegen höre ich immer wieder, dass sie aktuell vor großen Herausforderungen stehen, weil sich bei ihnen die Veränderungen in den Märkten gerade stark bemerkbar machen. Wie bei uns auch sind ihre angestammten Zielgruppen rückläufig – ein klassisches Vertriebs-Horrorszenario.
Im Angesicht der Schlange
Die Mitarbeiter fühlen sich häufig wie Kaninchen vor der Schlange: Sie starren vor dem Problem. Da kann dann im Team durchaus der Wunsch nach einem Überkaninchen laut werden, dass sie vor der Schlange rettet, in dem es einen Ausweg aus dem Hut zaubert. Das passiert selbst bei der Alois Heiler GmbH, auch wenn wir schon seit Jahren daran arbeiten, die Verantwortung im Team zu tragen.
Das ist so etwas wie ein Reifegrad-Messer, wie weit das Team aus sich heraus schafft, trotzdem positiv gestimmt und mit Elan an die Zukunftsentwicklung zu gehen. In dieser Lage geht’s an’s Eingemachte.
Doch die Reifung ist ein Prozess, bei der sowohl der Einzelne wie auch die Gruppe wächst. Auch wenn wir diesen bei uns schon seit Jahren mit viel Kommunikation, Workshops etc. unterstützen, sind auch wir noch mittendrin in dieser Entwicklung. Wenn Sie mich jetzt allerdings fragen, ob wir in der Krise dann nicht lieber doch auf ein Überkaninchen setzen, sagen wir klar „Nein“. Denn dieses „Mittendrin“ ist auf jeden Fall besser, als wenn wir die Aufgabe einem Führungsmitarbeiter übergeben würden – und sei er noch so motiviert. Ich will Ihnen auch erklären, warum die Überkaninchen-Nummer keine gute Lösung ist.
Daimlers Glaube an das Überkaninchen
Sie können das sehr gut in der Automobilindustrie beobachten. Dort sind die Unternehmen nach wie vor klassisch in dem Glauben aufgestellt, dass die Koryphäen da oben das Ding schon schaukeln werden, während die Mitarbeiter keine Chance haben, etwas zu ändern. Entsprechend erstarren 99% der Belegschaft in der Kaninchenrolle oder ignorieren die Schlange so gut es geht. Das ist für eine Firma eine extrem ungesunde Verteilung.
Und selbst wenn es einem der Überkaninchen gelingt, Daimler in eine gute Zukunft zu führen, werden die Kaninchen dort dadurch nicht schlauer und sich auch bei der nächsten Schlange nicht zu helfen wissen.
Wir von der Alois Heiler GmbH haben ein anderes Ziel …
Moderierter Schlangenprozess
Wir wollen, dass eines Tages alle Kaninchen beim Auftauchen der Schlange wissen, was zu tun ist, gemeinsam eine Strategie entwickeln und verfolgen.
Zugegeben: So weit sind wir noch nicht. Aktuell sitzen wir Kaninchen vor der Schlange und moderieren diesen Status. Das heißt, wir machen uns bewusst, dass es ein Schlange ist und wir uns gemeinsam überlegen müssen, wie wir mit der Situation umgehen. So kommen möglichst alle Kaninchen ins Mitdenken. Das ist der klassische Betriebskatalyse-Prozess, in dem Sie das Thema erkennen, es in der Gruppe ausarbeiten, Prioritäten setzen, Maßnahmen in die Umsetzung bringen und für alle transparent deren Ergebnisse verfolgt, auswertet und nachjustiert.
Der einzig gangbare Weg
Das ist der Prozess, den wir regelhaft durchlaufen – und die Erfahrung zeigt, dass wir jeweils deutlich aufgeschlaut daraus hervorgehen. Das heißt, wenn wir die aktuelle Phase der Krisenbewältigung hinter uns haben, werden sehr sehr viele unserer Mitarbeiter viel gelernt haben. So wächst mit jeder Krise die Kompetenz des Teams.
Deshalb bin ich überzeugt, dass der einzig gangbare Weg in eine erfolgreiche Zukunft nur über das Team läuft.